Der Preis
Alle zwei Jahre verleiht der Rotary Club Köln-Ville seinen Förderpreis an junge Künstler unter 35 Jahren – 2018 bereits zum achten Mal. Der Cologne ArtUp Kunstpreis (ehemals Lehmkul-Preis) unterstützt gezielt talentierte Nachwuchskünstler, die mit dem Rheinland verbunden sind und noch am Beginn ihrer Karriere stehen. Der diesjährige Preis steht ganz im Zeichen von Fotografie, Video und Neuen Medien.
Neben einem Preisgeld in Höhe von 6.000 Euro sieht die Auszeichnung eine zweijährige Begleitphase durch den Rotary Club Köln-Ville vor. Ziel ist es, der Künstlerin oder dem Künstler den Einstieg in den internationalen Kunstmarkt zu erleichtern. Anfang April wählt eine Fachjury die Gewinnerin oder den Gewinner aus den eingereichten Bewerbungen aus. Offiziell verliehen wird der Förderpreis dann im Sommer 2018.
Die Jury
Auch in diesem Jahr ist die Jury des Cologne ArtUp Wettbewerbs hochkarätig besetzt:
Geschäftsführender Gesellschafter von Friedrich Wassermann Bauunternehmung und Projektentwicklung
Anton Bausinger
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Die bisherigen Preisträger
Folgende Künstler erhielten bisher den Kunstförderpreis des Rotary Club Köln-Ville.
Ali Chakav / Preisträger 2018
Ali Chakav ist in Teheran geboren und aufgewachsen. 2011 kam er zum Studium an die Kunsthochschule für Medien nach Köln. In seinen Werken konzentriert er sich darauf, das Potenzial von Licht an verschiedenen Orten künstlerisch und experimentell zu erforschen. Für das Werk „Photonic Topological Mono-Dia-Logue“ hat er beispielsweise mit einem kleinen Lichtsensor an verschiedenen Orten und Zeitpunkten Lichtfrequenzen digital aufgezeichnet. Anschließend ordnete er den Daten am Computer Farbtöne zu. Daraus entstand ein Kunstwerk, in dem Chakav das Erlebte in Bildern und Klängen neu interpretiert.
Nina Rezagholinia / Preisträgerin 2020
Köln, 20.11.2020 – Der Cologne ArtUp Kunstförderpreis 2020 geht an Nina Rezagholinia. Die Preisträgerin beeindruckte besonders mit ihren Aquarellen en miniature und gewann die mit sechstausend Euro sowie einer Unterstützung über zwei Jahre dotierte Auszeichnung.
Julia Gruner / Preisträgerin 2016
Die Jury lobte die hohe malerische Qualität der Absolventin der Kunstakademie Düsseldorf, insbesondere der „wandfüllenden Großformate“. Besonderen Anklang fand auch die geschickte und eigenständige Nutzung moderner Techniken innerhalb der künstlerischen Werke. Zuletzt war Gruners Kunst im Rahmen der 71. Internationalen Bergischen Kunstausstellung im Kunstmuseum Solingen zu sehen. Sie lebt und arbeitet in Köln.
Louisa Clement / Preisträgerin 2014
Fotografie ist das beherrschende Medium der in Bonn und Düsseldorf lebenden Künstlerin, auch wenn viele ihrer Arbeiten auf den ersten Blick wie Zeichnungen und Aquarelle wirken. Bei Clement steht die Unschärfe der Abbilder dem normalerweise üblichen dokumentarischen Charakter des fotografischen Entstehungsprozesses entgegen. Die künstlerische Fotografie wird durch die Technik von Clement zu einer ganz speziellen „Schule des Sehens“, so die Begründung der Jury.
Sarah-Jane Hoffmann / Preisträgerin 2012
Sarah-Jane Hoffmann wurde für ihr künstlerisches Werk im Bereich der „Neuen Medien“ prämiert. Ihre Videoarbeiten setzen sich auf eindringliche Weise mit dem Thema Weiblichkeit, Ästhetik, Mode und Werbung auseinander. Durch die Nutzung moderner Werbe- und Kommunikationsformen hinterfragt sie diese ebenso kritisch wie die zugrundeliegenden gesellschaftlichen Normen und Verhaltensmuster. Hoffmann studierte bis 2014 am Künstlerinstitut De Ateliers in Amsterdam, wo sie heute lebt und arbeitet. Ihre Ausstellungen führten sie unter anderen nach Brüssel, Tokio und Chongquing.
Jugoslav Mitevski / Preisträger 2010
Selbst gegossene Betonplatten dienen Jugoslav Mitevski als Ausgangspunkt für Werke, in denen die spezifische Materialität des Betons und der Malerei miteinander interagieren. Die Juroren lobten seine Wandmalereien und den von ihm geführte Dialog zwischen Malerei und Fotographie. „Seine Werke zeichnen sich durch eine frische, eigenständige Position aus, die auf einer konstruktivistischen und minimalistischen Tradition aufbaut“, so die Jury. Mitevskis Arbeiten waren zuletzt im Rahmen der New Positions auf der Art Cologne 2017 zu sehen.
Fotos: Jugoslav Mitevski
Jan Schmidt / Preisträger 2007
In seinen Werken verfolgt Jan Schmidt einen neuen Ansatz in der Definition des Materialbegriffs in der Bildhauerei. Ihn interessiert das „beiläufig Entstandene“ viel mehr, als das „Absolute“. So wurden zum Beispiel in seiner Ausstellung im Kunstverein Ludwigshafen die zu Boden gefallenen Holzspäne beim Sägen in ein Kantholz zum eigentlichen bildhauerischen Werk auserwählt. Im Februar 2018 ist Schmidts Kunst im Kunstverein Bochum sowie im Goethe Institut in Paris zu sehen.
Fotos: Nicolo Bernasconi
Heike Kati Barath / Preisträgerin 2005
Heike Kati Barath steht für eine unmittelbare, starkfarbige Malerei. Zu ihrem Repertoire gehören Skulpturen, Grafik und Zeichnungen. Sie erschafft in ihren Bildnissen von Mädchen, Jungen und Erwachsenen, von Zwitterwesen, Aliens und Monstern außergewöhnlich präsente Gegenüber. Neben Beobachtungen des Alltags sind für Barath auch die Geschichte der Malerei und nicht zuletzt Film und Literatur – von Goethes Faust bis zu Comic, Märchen und Thriller – Inspirationsquelle für ihre Werke. Barath studierte an der Kunstakademie in Gent und Münster. Seit 2013 hält sie eine Professur für Figurative Malerei an der Hochschule für Künste in Bremen inne.
Fotos: Jens Weyers, Bremen
Saskia Niehaus / Preisträgerin 2003
Bei Saskia Niehaus stehen Zeichnungen und Skulpturen von Menschen und Tieren im Vordergrund. Ihre kraftvollen Zeichnungen sind in ihrem Stil zeitgenössisch, in ihrem Thema lehnen sie sich aber an eine Tradition der Chimären und Grotesken des 18. und 19. Jahrhunderts an. Ihre Werke sind heute Teil zahlreicher öffentlicher und privater Sammlungen, so zum Beispiel in der Sammlung BEST in Zürich, der Sammlung Ludwig im Museum Ludwig in Köln und der Stiftung Nantesbuch in München.
Fotos: Eberhard Weible, Köln © VG Bild, Bonn